Jugendhilfe

Kindeswohlgefährdungen 2022: Neuer Höchststand mit 4 % mehr Fällen als 2021

WIESBADEN – Nach einem leichten Rückgang im Corona-Jahr 2021 hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben die Jugendämter im Jahr 2022 bei fast 62 300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 2 300 Fälle oder 4 % mehr als im Jahr zuvor. In weiteren 68 900 Fällen lag 2022 nach Einschätzung der Behörden zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber ein erzieherischer Hilfebedarf vor (+2 %). Geprüft hatten die Jugendämter im Vorfeld insgesamt 203 700 Hinweismeldungen, bei denen der Verdacht auf eine mögliche Gefährdung von Kindern oder Jugendlichen im Raum stand (+3 [...]

Von |2023-08-03T21:09:39+02:003. August 2023|Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Anstieg der Gefährdungseinschätzungen für Kinder und Jugendliche in Bayern im Jahr 2022 – Bei fast zwei Drittel der Fälle werden eine Kindeswohlgefährdung oder Hilfebedarf festgestellt

Die Bayerischen Jugendämter melden im Jahr 2022 insgesamt 21 102 Gefährdungseinschätzungen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik liegt in 3 238 Fällen eine akute und in 2 760 Fällen eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Bei 7 498 Gefährdungseinschätzungen wird keine Kindeswohlgefährdung, jedoch Hilfebedarf festgestellt. In 7 606 Fällen wird weder eine Kindeswohlgefährdung noch weiterer Hilfebedarf ermittelt. Fürth/Schweinfurt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, wurden in Bayern im Jahr 2022 insgesamt 21 102 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durchgeführt. Das entspricht einem Plus von knapp acht Prozent gegenüber dem Vorjahr (19 587 Verfahren). Betroffen sind 10 810 Jungen und 10 292 Mädchen. 3 238 Gefährdungseinschätzungen (15,4 Prozent) ergeben [...]

Von |2023-08-02T21:57:52+02:002. August 2023|Bayern, Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Anmeldung zur CLS-Studie weiterhin möglich

Bei der CLS-Studie, der größten Langzeitstudie über Careleaver in Deutschland, ist Mitmachen immer noch möglich. Aktuell suchen die Forscherinnen noch Teilnehmende die 16, 17, 18 oder 19 Jahre alt sind und noch in Pflegefamilien oder Einrichtungen der Jugendhilfe leben für die nächste Runde der Befragungen Anfang 2024. Wer sich angesprochen fühlt, findet die erforderlichen Unterlagen hier: https://cls-studie.de/teilnehmen/ Wer an der Langzeitstudie über Careleaver teilnehmen möchte, kann auch eine Email schreiben an cls@dji.de oder anrufen und zwar bei Martina Pokoj +49 (0) 89 62306 -434 oder Sibel Dönmez +49 (0) 89 62306 -432. Je mehr Personen teilnehmen, desto mehr Aussagekraft werden die Ergebnisse der Studie haben. Erklärvideo zur CLS-Langzeit-Studie: https://www.youtube.com/watch?v=DdH_mDzaEzw [...]

Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. startet Projekt “Noteingang” – Aufbau eines bundesweiten Netzwerks zur Inobhutnahme von Kindern mit Behinderung

Der Bundesverband behinderter Pflegekinder e.V. hat seit vielen Jahren Erfahrung in der bundesweiten Vermittlung von Kindern mit Behinderung in geeignete Pflegefamilien. Nun baut der Verein im Projekt „Noteingang“ mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein Netzwerk von Familien auf, die Kinder mit Behinderungen in Bereitschaftspflege nehmen können. Bereits überprüfte Pflegefamilie bzw. Bereitschaftspflegestelle, die zur kurzfristigen Inobhutnahme eines Kindes mit Behinderung bereit sind, können sich melden. Das Pilotprojekt „Noteingang“ wird eine begrenzte Anzahl der Familien für einen bestimmten Zeitraum als Bereitschaftspflegenetzwerk eng begleiten. Ziel des Projektes ist der Aufbau und die Verstetigung eines bundesweiten Netzwerks von Bereitschaftspflegestellen für Kindern mit Behinderung, welches auch über die Laufzeit [...]

Kindeswohlgefährdungen 2022 in Berlin und Brandenburg: Jugendämter melden mehr als 28 000 Verfahren

Die Jugendämter in Berlin und Brandenburg führten im Jahr 2022 bei 28 056 Kindern und Jugendlichen ein Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung durch. Davon waren 20 678 Berliner und 7 378 Brandenburger Kinder und Jugendliche betroffen, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Das waren in Berlin 46 Verfahren bzw. 0,2 Prozent mehr und in Brandenburg 105 Verfahren bzw. 1,4 Prozent weniger als 2021. In Berlin waren 21 Prozent der Betroffenen akut gefährdet. Eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls war bereits eingetreten oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. In 24 Prozent der Fälle lag eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Dabei konnte die Frage nach der gegenwärtig tatsächlich bestehenden Gefahr nicht [...]

Destatis: 0,6 % weniger Adoptionen im Jahr 2022 – Insgesamt 3 820 Adoptionen, davon 69 % durch Stiefeltern

WIESBADEN – Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 3 820 Kinder und Jugendliche adoptiert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ging die Zahl der Adoptionen im Vergleich zum Vorjahr leicht um 23 Fälle oder 0,6 % zurück. Die jährliche Zahl der Adoptionen in Deutschland liegt somit bereits seit etwa zehn Jahren auf einem recht konstanten Niveau zwischen etwa 3 700 und 4 000 Fällen. In den Jahren nach der deutschen Vereinigung zwischen 1991 und 1998 hatte die Zahl der Adoptionen dagegen noch zwischen rund 7 100 und 8 700 Fällen und damit etwa doppelt so hoch gelegen. Über zwei Drittel aller Adoptionen im Jahr 2022 durch Stiefeltern Mehr als zwei [...]

Von |2023-07-21T10:19:09+02:0019. Juli 2023|Adoptivfamilie, Bewerber, Fachkräfte, Jugendhilfe, Statistik|

NRW: Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen 2022 auf Höchststand – Gegenüber 2012 hat sich die Zahl der Verfahren mehr als verdoppelt

Düsseldorf (IT.NRW). 56 914-mal haben Jugendämter im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihres Schutzauftrags eine Einschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgenommen. Das waren 2,8 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Verfahren von Gefährdungseinschätzungen ist damit mehr als doppelt so hoch (+102,7 Prozent) wie 2012, dem Jahr, in dem die Aufzeichnungen zu dieser Statistik begannen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurde im Jahr 2022 in 14,3 Prozent der Verfahren (8 149) eine akute Gefährdung des Kindeswohls und bei 11,0 Prozent der Einschätzungen eine latente Gefährdung ermittelt (6 262 Fälle). Bei einer latenten Gefährdung lässt sich die gegenwärtige Gefahr nicht eindeutig feststellen. In 19 670 Fällen [...]

Gesucht: Dauerpflegefamilien, die mit ihrem Fachdienst schon einmal über eine mögliche Adoption des Kindes gesprochen haben

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) befasst sich im Forschungsprojekt "Verbesserung der Kooperation bei Adoption von Pflegekindern" mit der Prüfung der Adoptionsoption bei Kindern in auf Dauer angelegter Vollzeitpflege. Die Forscher*innen interessieren sich vor allem für das Zusammenspiel der verschiedenen beteiligten Fachdienste sowie die Erfahrungen und persönliche Haltung betroffener Pflegeeltern. Die Studie richtet sich an Pflegefamilien, die ein Kind in Vollzeitpflege betreuen und schon mindestens einmal über eine mögliche Adoption des Kindes mit einem der Fachdienste gesprochen haben. Pflegefamilien, die sich bereits im Adoptionsprozess befinden oder ihr Pflegekind bereits adoptiert haben, sind auch herzlich dazu eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Nähere Informationen und Zugangslink zur Befragung (bis zum 06.08.2023) Vorstellung des Projekts [...]

Bayern: Gerichtliche Maßnahmen aufgrund einer Gefährdung des Kindeswohls steigen im Jahr 2022 um 14,8 Prozent

Im Laufe des Jahres 2022 werden insgesamt 3 107 gerichtliche Maßnahmen eines Familiengerichts für Kinder- und Jugendliche aufgrund einer Gefährdung des Kindeswohls eingeleitet. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, sind 1 589 Jungen und 1 518 Mädchen betroffen. Dabei wird in 1 932 Fällen die vollständige oder teilweise Übertragung der elterlichen Sorge auf das Jugendamt oder einen Dritten entschieden. Fürth/Schweinfurt. Nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik werden in Bayern im Laufe des Jahres 2022 in insgesamt 3 107 Fällen Entscheidungen des Familiengerichts getroffen, um für Kinder und Jugendliche Maßnahmen einzuleiten. Dies entspricht einem Anstieg von 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2 706). In 1 589 Fällen sind [...]

Von |2023-07-11T23:01:07+02:005. Juli 2023|Bayern, Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Thüringen: 32,1 Prozent mehr vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche – Inobhutnahmen von ausländischen Kindern und Jugendlichen nach unbegleiteter Einreise verdreifacht

Im Jahr 2022 wurden in Thüringen 1 692 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in Form von vorläufigen und regulären Inobhutnahmen durchgeführt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 411 Maßnahmen bzw. 32,1 Prozent mehr als im Jahr 2021. Dabei stieg die Zahl der regulären Inobhutnahmen um 20,0 Prozent auf 1 461 im Vergleich zum Vorjahr (2021: 1 218). Mit 660 Maßnahmen war die Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils der häufigste Grund (39,0 Prozent), ein Kind oder einen Jugendlichen in Obhut zu nehmen (2021: 651 Kinder und Jugendliche). Weitere Schwerpunkte lagen mit 502 vorläufigen oder regulären Inobhutnahmen bei der unbegleiteten Einreise aus dem Ausland (2021: 167 Fälle) [...]

Von |2023-07-24T15:52:07+02:0030. Juni 2023|Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Thüringen|
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