Pflegefamilie

Elterngeld für Pflegeeltern soll zur familienpolitischen Leistung werden!

Obwohl von Pflegeeltern erwartet wird, dass sie Elternzeit nutzen, wenn sie ein Pflegekind neu in ihre Familie aufnehmen, sind sie bislang vom Bezug von Elterngeld ausgeschlossen. Für die notwendige Einschränkung oder Unterbrechung ihrer Erwerbsarbeit erhalten sie keine Kompensation. Dies ist ein Grund, weshalb viele Interessenten für die Aufnahme eines Pflegekindes ihre Bewerbung wieder zurückziehen müssen. Bereits im Koalitionsvertrag 2021-2025 stand: "Wir werden einen Elterngeldanspruch für Pflegeeltern einführen" (Seite 79), doch umgesetzt wurde dieses Vorhaben nicht. Nun setzt sich PFAD - zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen, der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen und dem Kompetenzzentrum Pflegekinder - dafür ein, dass das Thema im neuen Koalitionsvertrag wieder aufgegriffen wird. Wir fordern, [...]

PFAD Umfrage zur Einführung von Schutzkonzepten in der Pflegekinderhilfe

Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz von 2021 sah deutliche Verbesserungen bei Schutz und Beteiligung von Kindern in Pflegefamilien vor. Es führte Schutzkonzepte und Möglichkeiten der Beschwerde ein und verankerte Ombudsstellen als externe und unabhängige Anlaufstellen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Die Landesjugendämter entwickelten eigene fachliche Empfehlungen für Schutzkonzepte in der Pflegekinderhilfe, an denen sich die Jugendämter und freien Träger orientieren können. Mit diesen Weiterentwicklungen erhöhten sich die Anforderungen an die Pflegepersonen und deren Unterstützung und Begleitung durch die Pflegekinderdienste der Jugendämter und freien Träger. Denn jede Pflegefamilie und die Pflegekinder sind an der Ausgestaltung des Schutzkonzeptes zu beteiligen. Wir möchten gerne zusammentragen, was davon konkret bei den Pflegefamilien angekommen ist. [...]

Bremerhaven will dringend gesuchte Pflegeeltern mit mehr Geld gewinnen

butenunbinnen.de berichtet am 02.02.2025: Bremerhaven will dringend gesuchte Pflegeeltern mit mehr Geld gewinnen. Die Bremerhavener Jugendamtsleiterin Martina Völger meint, dass es viele Bremerhavener abschrecke, "dass sie als Pflegeeltern keinen Anspruch auf Elterngeld haben, obwohl sie ihre Arbeitszeiten für ein Pflegekind oft reduzieren müssen". Deshalb sollen Pflegeeltern, die ein Pflegekind unter drei Jahren aufnehmen, ab 2026 monatlich 350 Euro mehr erhalten.

Von |2025-03-08T14:24:10+01:003. März 2025|Bewerber, Bremen, Finanzielles, Pflegefamilie|

Sachsen-Anhalt: Sozialministerium stärkt Pflegefamilien

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt stärkt das Pflegekinderwesen. Mit Jahresbeginn profitieren Pflegefamilien von deutlich höheren Pauschalbeträgen für Pflege und Erziehung. Ministerin Petra Grimm-​Benne setzt damit ein klares Zeichen zur Unterstützung der wichtigen Arbeit der Pflegefamilien: „Pflegefamilien sollen ab sofort deutlich höhere Beträge erhalten, um den Lebensunterhalt ihrer Pflegekinder zu finanzieren. Damit wird den höheren Lebenshaltungskosten Rechnung getragen. Die gestiegenen Pauschalen sind Ausdruck unserer Wertschätzung für das Engagement der Pflegefamilien und tragen dazu bei, neue Pflegefamilien zu gewinnen. Pflegeeltern leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Sie bieten Kindern, die belastende Erfahrungen gemacht haben, oft erstmals in ihrem Leben ein [...]

Von |2025-02-07T17:50:22+01:007. Februar 2025|Finanzielles, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik, Sachsen-Anhalt|

PFAD Fachzeitschrift 1/2025: “Erwachsen werden – die eigene Kurve kriegen”

Das Februar-Heft der PFAD Fachzeitschrift befasst sich mit dem Leben der bereits erwachsen gewordenen ehemaligen Pflege- und Adoptivkinder. Unsere Vorsitzende Ulrike Schulz schreibt in ihrem Editorial: “In dieser Ausgabe wollen wir einen Blick auf ein vernachlässigtes Thema werfen: Das Leben der erwachsenen ehemaligen Pflege- und Adoptivkinder. Wie viel Begleitung benötigen und erhalten sie im Übergang in die Selbstständigkeit und darüber hinaus? Gehören sie selbstverständlich weiter zur Familie und wollen sie dies überhaupt? Spannende Fragen, die die Jugendhilfe eher nicht im Blick hat, wenn sie ein Pflegeverhältnis offiziell beendet. Wieder ist es uns durch die Kombination eines Forschungsbeitrags mit der Zusammenstellung von Erfahrungen unserer Mitglieder gelungen, interessante Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse [...]

Im Fokus: Ortsgruppen – Teil 1: Von der Idee zur Ortsgruppe

Von der Idee zur Ortsgruppe – wie anfangen? Selbsthilfe bringt Menschen in ähnlichen Lebenslagen zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Ergänzung zu professionellen Unterstützungsangeboten in der Jugendhilfe sein. Sie bieten Adoptiv- und Pflegefamilien die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen über ihre Anliegen und Probleme zu sprechen, Unterstützung zu finden und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Indem sie sich gegenseitig helfen, können Familien gestärkt und selbstbewusst in ihre Zukunft blicken. Welche Vorteile Selbsthilfe und eine organisierte Gruppe mit sich bringen, haben wir auf einer Seite über die Unterstützung durch PFAD bei der Gründung neuer Selbsthilfegruppen im Detail beschrieben. Welche Arten von Selbsthilfegruppen gibt es? Es gibt verschiedene Arten [...]

Nun auch im Set erhältlich: Wir haben gute Gründe! + Es gibt immer gute Gründe!

Die beiden im Verlag Schulz-Kirchner erschienenen Bücher sind im Doppelpack günstiger! Das Set beinhaltet die beiden Bücher: Wir haben gute Gründe! und Es gibt immer gute Gründe! Verlagsinformationen: Wir haben gute Gründe! Illustrierte Geschichten für Pflegekinder sowie Erklärungen für Pflegeeltern und Fachkräfte Oliver Hardenberg, Imke Stotz, mit Illustrationen von Ana Rodríguez (2., unveränderten Auflage 2022) Die zehn illustrierten Geschichten dieses Buches beschäftigen sich mit typischen Verhaltensauffälligkeiten von Pflegekindern in ihren neuen Familien. Dabei werden die guten Gründe, die die Kinder für ihr Verhalten haben, sorgsam herausgearbeitet. Das Lesen der Geschichten Bibietet allen Beteiligten die Chance, die Lebensgeschichten dieser Kinder zu verstehen. Mit dem Konzept des guten Grundes wird anhand der [...]

Von |2025-01-30T13:56:22+01:0030. Januar 2025|Fachkräfte, Jugendhilfe, Netzwerke, Pflegefamilie, Publikationen|

Bremen stärkt Interessenvertretung junger Menschen in Jugendhilfeeinrichtungen und Pflegefamilien

Bremen stärkt die Interessenvertretung von jungen Menschen, die in einer Einrichtung der Jugendhilfe ("Heim") oder Pflegefamilie aufwachsen oder aufgewachsen sind. Dazu fördert das Land den Aufbau eines Landesjugendhilferats sowie einer Selbstvertretung für junge Erwachsene, die die Einrichtungen bereits verlassen haben ("Careleaver"). Die pädagogische und organisatorische Begleitung der künftigen Interessensvertretung nimmt die Jugendbildungsstätte LidiceHaus wahr, die dazu ab März dieses Jahres (2025) eine Geschäftsstelle einrichtet. Das Land Bremen finanziert das Vorhaben mit jährlich 164.000 Euro für Personal, Sachmittel und Mieten. Darin enthalten ist auch das Jahresbudget für die beiden Selbstvertretungen mit zusammen 15.000 Euro. "Wir ermöglichen mit diesen Mitteln die Selbstvertretung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe", sagte Dr. [...]

Ungarn: Mangel an Pflegefamilien und die Folgen

Tagesschau.de berichtete am 23.01.2025 über "Ungarns zurückgelassene Kinder". Laut Aussagen von SOS-Kinderdorf Ungarn werden nicht wenige Kinder von ihren Müttern aus wirtschaftlicher Not nach der Geburt in Kliniken zurückgelassen. Weil die Zahl der Kinder im Kinderschutzsystem stark gestiegen ist, aber die Zahl der Pflegeeltern nicht entsprechend zugenommen hat, verbleiben die Säuglinge oft monatelang ohne Bindungsangebot in den Krankenhäusern. Die ungarische Regierung hat zwar ein neues Gesetz erlassen, dass deren Adoption erleichtern soll, wenn sie in den ersten sechs Lebenswochen nicht von ihren Eltern oder nahen Verwandten besucht worden sind. Doch das beträfe nur ca. 20 Prozent. Für die anderen 80 Prozent würden Pflegefamilien benötigt, so SOS-Kinderdorf Ungarn.

Von |2025-02-07T17:15:27+01:0026. Januar 2025|International, Pflegefamilie|

Präventionsprogramm EMPOWER YOUTH für Jugendliche frei zugänglich

Das digitale Präventionsprogramm EMPOWER YOUTH wurde im Rahmen eines BMBF-geförderten Forschungsverbundes und unter Mitwirkung des PFAD Bundesverbandes mit dem Ziel entwickelt, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Pflege- oder Adoptivfamilien oder in Jugendhilfeeinrichtungen aufwachsen, zu stärken. In EMPOWER YOUTH lernen die Teilnehmer*innen, wie sie andere und sich selbst in schwierigen Situationen besser schützen können. Thematisiert werden u.a. der Umgang mit Gefühlen, soziale Risikosituationen, Grenzen und Rechte im öffentlichen Raum und in den sozialen Medien. In der Evaluation zeigte sich, dass sich durch die Programmteilnahme die Wahrnehmung von Risikosituationen signifikant verbessert. Nach Abschluss der Studie unter Frau Prof. Dr. Birgit Wagner, ist eine angepasste Version des Präventionsprogramms nun frei zugänglich: https://www.empower-youth.de/online-programm.

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