In Berlin sind aktuell 1.952 Pflegekinder und 6.389 Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen untergebracht. Erstmalig eröffnet in Berlin für diese Kinder und Jugendlichen, die in Heimen und Wohngruppen aufwachsen, eine unabhängige Beratungsstelle. Damit entsteht eine neue und unabhängige Beratungsstruktur für diese Kinder und Jugendlichen, die sich bisher in Problemlagen ausschließlich an die jeweiligen Träger und die Jugendämter wenden konnten.
Zur feierlichen Eröffnung der Beratungsstelle kamen neben Senatorin Katharina Günther-Wünsch und Staatssekretär Falko Liecke auch AWO Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel in die neuen Beratungsräume in Schöneberg.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Erstmals gibt es eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche in Berlin, die unabhängig von den Jugendämtern und den Trägern der Einrichtungen agiert. Damit kommen junge Menschen aus Pflegefamilien und der stationären Jugendhilfe nicht mehr in einen Loyalitätskonflikt, wenn sie in Problemlagen Hilfe und Beratung suchen. Die Senatsverwaltung stellt dafür dem AWO Landesverband Berlin ca. 400.000 Euro zur Verfügung und nimmt damit intensiv die Rechte der Kinder und Jugendlichen in den Blick. Mir ist dabei vor allem aus Kinderschutzgründen sehr wichtig, in Berlin erstmals eine unabhängige Struktur für Kinder und Jugendliche zu etablieren.“
Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie: „Für uns stellt die neue Beratungsstelle einen wichtigen Fortschritt insbesondere im Bereich des Kinderschutzes dar. Die neue Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche aus Pflegefamilien und stationärer Jugendhilfe agiert präventiv bereits vor einer Eskalation und bei akuten Problemlagen. Sie agiert unabhängig, damit wird die bisherige Hilfsstruktur ergänzt. Für Fachkräfte aus der Trägerlandschaft der öffentlichen und freien Jugendhilfe gibt es bereits eine unabhängige Ombudsstelle. Die neue Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche komplettiert nun die vorhandene Hilfsstruktur.“
Oliver Bürgel, AWO-Landesgeschäftsführer: „Wir freuen uns, die unabhängige Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche aus Pflegefamilien und der stationären Jugendhilfe eröffnen zu können. Der Gewinn des Interessenbekundungsverfahrens ist eine Anerkennung unserer langjährigen Erfahrung in der Jugendhilfe und bei Beteiligungsprozessen. Die neue Beratungsstelle wird unabhängig sein und die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen. Unser Ziel ist es jetzt, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Wege zu finden, die Angebote der Beratungsstelle optimal zugänglich zu machen.”
Adresse: Anlauf- und Beratungsstelle / Ombudsstelle, Neue Steinmetzstraße 4, 10827 Berlin
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Beriner Bildung, Jugend und Familie vom 11.07.2024