Politik

Destatis: Seit 2017 erstmals wieder mehr junge Menschen in Heimen und Pflegefamilien

WIESBADEN – Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 128 000 junge Menschen in einem Heim und weitere rund 87 000 in einer Pflegefamilie betreut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wuchsen damit etwa 215 000 Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene - zumindest zeitweise - außerhalb der eigenen Familie auf. Das waren rund 7 500 oder 4 % mehr als im Jahr zuvor. Damit ist die Zahl der Betroffenen erstmals seit 2017 wieder gestiegen, nachdem sie zwischen 2018 und 2022 um zusammen rund 33 000 Fälle zurückgegangen war. Der Anstieg ist fast ausschließlich auf unbegleitet eingereiste Minderjährige zurückzuführen, die – nach einer vorübergehenden Inobhutnahme durch die Jugendämter – verstärkt in [...]

Von |2024-11-20T22:33:59+01:0020. November 2024|Fachkräfte, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik, Statistik|

ARTE Dokumentation “Adoptivkinder – Skandal ohne Grenzen”

ARTE zeigt mit "Adoptivkinder - Skandal ohne Grenzen" eine wichtige Dokumentation zum Thema Internationale Adoptionen. Beleuchtet werden historische, politische, wirtschaftliche und soziale Dimensionen, die das System grenzüberschreitender Adoptionen seit den 80er Jahren anfällig machten für illegale Praktiken. Die Betroffenen, heute erwachsenen Adoptierten vernetzen sich zunehmend und machen auf die systematische Natur des Kinderhandels aufmerksam. Sie fordern Aufklärung in Bezug auf ihre häufig gefälschten Identitäten sowie die Umstände ihrer Adoptionen und verlangen Unterstützung bei ihrer schwierigen Identitätsklärung. Darüber hinaus erwarten sie auch Rechenschaft von denjenigen Staaten, die ihrer Verantwortung gegenüber den Kindern, ihren leiblichen Familien und letztendlich auch den Adoptiveltern nicht nachkamen. Die Sendung kann auch über die ARTE Mediathek angesehen [...]

Bundesrat fordert Elterngeldanspruch für Pflegeeltern

Wir freuen uns sehr über diese großartige Entwicklung! Der Bundesrat stimmte heute dem Entschließungsantrag von Schleswig-Holstein - unterstützt durch die Länder Berlin, Rheinland-Pfalz und Thüringen - zu, einen Elterngeldanspruch auch für Pflegeeltern aus dem Bundeshaushalt zu schaffen. Auch wenn dieser Entschließungsantrag gegenüber der Bundesregierung nur einen auffordernden Charakter hat, gibt uns diese Entscheidung wieder Hoffnung, dass die Regierung ihren eigenen Plan, noch in dieser Legislaturperiode den Kreis der Anspruchsberechtigten auf Elterngeld um Pflegeeltern zu erweitern, doch noch umsetzt. Wir sind sehr stolz darauf, dass der stetige Einsatz des PFAD Bundesverbandes Früchte trägt. Unser langjähriges Engagement für die Rechte und Bedürfnisse von Pflegeeltern hat zu diesem wichtigen Schritt beigetragen. Diese Entwicklung [...]

Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Fortschreibung der Pauschalbeträge in der Vollzeitpflege für 2025

Die Pauschalbeträge für Pflegeeltern steigen entsprechend der jährlich vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. veröffentlichten Empfehlungen. Bei der Festsetzung der Pauschalen orientieren sich die meisten Bundesländer an den jährlichen Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Fortschreibung der Pauschalbeträge in der Vollzeitpflege (§§ 33, 39 SGB VIII) und setzen diese verbindlich um. „Für Kinder und Jugendliche, die nicht in ihrer Familie leben können und häufig schwer belastende Lebenssituationen zu verkraften haben, ist eine Pflegefamilie oft die am besten geeignete Unterstützung“, so Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. „Pflegeeltern werden bundesweit dringender denn je gesucht. Umso wichtiger ist es, dass der Unterhalt für Pflegekinder [...]

PFAD Stellungnahme zum Referentenentwurf eines IKJHG

Stellungnahme des PFAD Bundesverbandes zum Entwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz – IKJHG) Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat am 16.09.2024 einen Referentenentwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz - IKJHG) vorgelegt. Der PFAD Bundesverband begrüßt die im Entwurf vorgesehene Gesamtzuständigkeit der öffentlichen Jugendhilfe ab 2028 für die Leistungen der Eingliederungshilfe an alle jungen Menschen mit (drohenden) Behinderungen. Im Folgenden nimmt der PFAD Bundesverband zu einzelnen Positionen Stellung. Leistungsanspruch Wir begrüßen, dass in Nr. 8 - § 27 Absatz 1 n.F. jungen Menschen das Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu [...]

Jugendhilfe in Rheinland-Pfalz überlastet oder kaputtgespart?

Zum Weltkindertag veröffentlichte Tagesschau.de am 20.09.2024 einen ausführlichen Beitrag über die schwierige Situation der Jugendhilfe in Rheinland-Pfalz. Zu den Erfordernissen in der Pflegekinderhilfe wurde auch Angela Rupp von PFAD interviewt. Auch Johannes Rupp, Vorsitzender des PFAD Landesverbandes der Pflege- und Adoptiveltern Rheinland-Pfalz e.V. macht einen wichtigen Punkt: "Die Jugendämter sprechen immer von einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Ich habe es noch nicht erlebt. Ich warte auch immer, dass mal ein Jugendamt sich an uns wendet und fragt, was braucht ihr denn?"

17. Kinder- und Jugendbericht veröffentlicht

Der 17. Kinder- und Jugendbericht wurde am 18.09.2024 vom BMFSFJ vorgelegt. Auf rund 600 Seiten analysiert er die Lage der jungen Menschen in Deutschland und die Situation der Kinder-­ und Jugendhilfe. Eine der Haupterkenntnisse lautet: "Die Kinder- und Jugendhilfe ist trotz der Ausnahmesituationen der letzten Jahre funktionsfähig, stößt aber zunehmend an Grenzen. Vor allem der Fachkräftemangel macht ihr zu schaffen. Um ihren wachsenden Aufgaben nachkommen zu können, ist die Kinder- und Jugendhilfe auf eine auskömmliche Finanzierung und Planungssicherheit angewiesen." Die Kommission formulierte zudem zehn Leitlinien für eine Kinder- und Jugendhilfe, die dazu beiträgt, dass junge Menschen zuversichtlich in die Zukunft blicken können: Die Kinder- und Jugendhilfe hat ihre eigene Vertrauenswürdigkeit [...]

Von |2024-11-12T17:43:24+01:0018. September 2024|Fachkräfte, Jugendhilfe, Pflegefamilie, Politik, Publikationen|

Berliner Pflegekinderhilfe: Mehr Geld ab September 2024

Die Berliner Pflegekinderhilfe wird deutlich gestärkt: Ab September 2024 werden erstmals seit 2012 die Pflegesätze für Pflegekinder sowie die Pauschalen für Pflegeeltern in Berlin erhöht. Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, setzt damit ein klares Zeichen zur Unterstützung von Pflegefamilien und erweitert diese Maßnahmen durch ein umfassendes Programm zur Stärkung der Familien. Im Doppelhaushalt 2024/2025 sind dafür insgesamt 8 Millionen Euro vorgesehen, davon 2 Millionen Euro im Jahr 2024 und 6 Millionen Euro im Jahr 2025. Die Erhöhung der Pauschalen orientiert sich an den Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.. So steigt beispielsweise die monatliche Pauschale für den Lebensunterhalt eines fünfjährigen Pflegekindes ab September [...]

Berliner Pflegeeltern fordern mehr Unterstützung

Der Berliner Tagesspiegel berichtet im Artikel "Berliner Pflegeeltern: Brauchen mehr Unterstützung" vom 06.08.2024 von einem Familienforum mit Pflegeeltern, das vom Berliner Beirat in Familienfragen in Kooperation mit dem Arbeitskreis zur Förderung von Pflegekindern e.V. veranstaltet wurde. Einen ausführlichen Bericht über die Ergebnisse finden Sie hier.  

Von |2024-08-07T18:03:56+02:006. August 2024|Berlin, Jugendhilfe, Netzwerke, Pflegefamilie, Politik|

Abschlussbericht zum Beteiligungsprozess „Gemeinsam zum Ziel: Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!“ veröffentlicht

Der von uns mit Spannung für Anfang Juli erwartete erste Referentenentwurf des BMFSFJ zur "Inklusiven Lösung" wurde verschoben. Veröffentlicht wurde nun jedoch der Abschlussbericht zum Beteiligungsprozess „Gemeinsam zum Ziel: Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe!“. Teil I beschreibt den Beteiligungsprozess im Ganzen. Teil II verschafft einen Gesamtüberblick über wirkungsrelevante Faktoren gesetzlicher Gestaltungsoptionen der Inklusiven Lösung und geht hierbei insbesondere auf mögliche finanzielle Auswirkungen ein. PFAD Fachreferentin Dr. Carmen Thiele konnte Positionen der Pflegefamilien im Beteiligungsprozess einbringen. Nachzulesen unter: https://gemeinsam-zum-ziel.org/aktuelle-meldung

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