Kinderschutz

Bayern veröffentlicht “Fachliche Empfehlungen zu Schutzkonzepten in der Pflegekinderhilfe gemäß § 37b Abs. 1 SGB VIII”

Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (Kinder-und Jugendstärkungsgesetz – KJSG) hat der Gesetzgeber zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in Familienpflege die ausdrückliche Verpflichtung zur Anwendung von Schutzkonzepten bei Pflegeverhältnissen eingeführt (§ 37b Abs. 1 SGB VIII) sowie die Sicherstellung von Beschwerdemöglichkeiten während der Dauer eines Pflegeverhältnisses festgeschrieben (§ 37b Abs. 2 SGB VIII). Um die Praxis der Kinder- und Jugendhilfe bei der Umsetzung dieser neuen Anforderungen zu unterstützen, wurde die Verwaltung des Bayerischen Landesjugendamts im Rahmen der 150. Sitzung des Bayerischen Landesjugendhilfeausschusses beauftragt, fachliche Empfehlungen zur Umsetzung von Schutzkonzepten gemäß § 37b Abs. 1 SGB VIII auf Ebene eines Expertinnen- und Expertenkreises zu [...]

Neuerscheinung: Das KJSG – Besserer Kinderschutz, mehr Partizipation und Teilhabe für alle

Als großes Reformprojekt ändert das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) das Kinder- und Jugendhilferecht in den nächsten Jahren massiv. Einige Vorgaben gelten bereits, weitere sind vorzubereiten – die Praxisumsetzung ist aber komplex und noch mit vielen Unsicherheiten behaftet. Mit dem neu erschienenen Arbeitsbuch "Das KJSG – Besserer Kinderschutz, mehr Partizipation und Teilhabe für ALLE" gibt das Autorinnen-Team Orientierung und erläutert anschaulich und klar verständlich, was die Neuerungen in der Praxis für die einzelnen Bereiche bedeuten, und gibt Impulse zur Umsetzung. Auch der PFAD Bundesverband konnte einen Beitrag zu diesem Buch liefern. Wir haben diese wichtige Reform kritisch gewürdigt und anhand eines Praxisbeispiels verdeutlicht, wie wichtig für das Wohl des Pflegekindes auch [...]

Fachjuristen nehmen Stellung zur abgelehnten Verfassungsbeschwerde von Pflegeeltern

Neben PFAD haben auch Rechtsanwalt Peter Hoffmann und Prof. Dr. jur. Ludwig Salgo sich veranlasst gesehen, zum Beschluss 1 BvR 1088/23 des BVerfG vom 28.08.2023, eine ausführliche juristische Stellungnahme abzugeben. Darin wurde die Verfassungsbeschwerde  langjähriger Pflegeeltern eines fünfjährigen Kindes gegen dessen Wechsel in eine andere Pflegefamilie abgelehnt. Die beiden Fachjuristen halten den Beschluss für Pflegeeltern von erheblicher Bedeutung. Ihre Stellungnahme trägt den Titel "Schützt das Bundesverfassungsgericht Pflegekinder nicht mehr? Sind Pflegekinder 'Kinder 2. Klasse'?"(pdf).

Von |2023-10-06T19:00:45+02:0020. September 2023|Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Pflegefamilie, Rechtliches|

PFAD: Die Bindungen von Pflegekindern müssen geschützt werden!

Stellungnahme des PFAD Bundesverbandes vom 20.09.2023 zur erfolglosen Verfassungsbeschwerde von langjährigen Pflegeeltern eines fünfjährigen Kindes gegen dessen Wechsel in eine andere Pflegefamilie (1 BvR 1088/23 vom 28.08.2023): Die Bindungen von Pflegekindern müssen geschützt werden! Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) befasste sich mit dem Fall von Pflegeeltern, die sich gegen den Wechsel ihres langjährigen Pflegekindes in eine andere Pflegefamilie wehren. Das Gericht fand die bisherigen Entscheidungen der Familiengerichte verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden und nahm die Verfassungsbeschwerde der Pflegeeltern daher nicht zur Entscheidung an. In diesem Fall wehren sich die Pflegeeltern bisher erfolglos vor den Familiengerichten dagegen, dass ihr fünfjähriges Pflegekind nach mehr als vier Jahren bei ihnen nun in einer besser geeigneten Pflegefamilie [...]

Mehr Kinder ausländischer Herkunft in Obhut der Jugendämter

Berlin: (hib/SAS) Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit ausländischer Herkunft, die 2022 wegen Kindeswohlgefährdung von Jugendämtern aufgenommen wurden, ist im Vergleich zu 2021 leicht gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/8187) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/8038) hervor. Den Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe des Statistischen Bundesamtes zufolge, auf die die Bundesregierung verweist, lag der Anteil an Inobhutnahmen von Kindern mit ausländischer Herkunft mindestens eines Elternteils 2022 bei 44 Prozent. 2021 waren es 41,6 Prozent. Damit entsprächen die Zahlen weiter dem Anteil an Familien mit Migrationshintergrund und Kindern unter 18 Jahren in der Bevölkerung, schreibt die Bundesregierung in der Antwort. Dieser sei zwischen 2021 [...]

Von |2023-09-12T10:43:22+02:0012. September 2023|Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Politik, Statistik|

Hessen: Zahl der Kindeswohlgefährdungen auf neuem Höchststand

Die Jugendämter in Hessen haben im Jahr 2022 rund 16 600 Gefährdungseinschätzungen durchgeführt. Das waren 7 Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie zu Beginn der statistischen Aufzeichnung im Jahr 2012 (plus 131 Prozent). Damals hatte die Gesamtzahl der Gefährdungseinschätzungen bei 7 200 Fällen gelegen. Kindeswohlgefährdungen Von den 16 600 durchgeführten Gefährdungseinschätzungen im Jahr 2022 ergab sich in jedem dritten Fall eine akute oder latente Kindeswohlgefährdung. Das war mit insgesamt 5 600 Fällen ein neuer Höchststand. 2021 hatte es mit insgesamt 5 100 Fällen noch 9 Prozent weniger festgestellte Kindeswohlgefährdungen in Hessen gegeben. In 49 Prozent der Fälle von Kindeswohlgefährdung stellten die Jugendämter psychische Misshandlungen, [...]

Von |2023-09-12T15:08:52+02:0011. September 2023|Fachkräfte, Hessen, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Kindeswohlgefährdungen 2022: Neuer Höchststand mit 4 % mehr Fällen als 2021

WIESBADEN – Nach einem leichten Rückgang im Corona-Jahr 2021 hat die Zahl der Kindeswohlgefährdungen in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben die Jugendämter im Jahr 2022 bei fast 62 300 Kindern oder Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt festgestellt. Das waren rund 2 300 Fälle oder 4 % mehr als im Jahr zuvor. In weiteren 68 900 Fällen lag 2022 nach Einschätzung der Behörden zwar keine Kindeswohlgefährdung, aber ein erzieherischer Hilfebedarf vor (+2 %). Geprüft hatten die Jugendämter im Vorfeld insgesamt 203 700 Hinweismeldungen, bei denen der Verdacht auf eine mögliche Gefährdung von Kindern oder Jugendlichen im Raum stand (+3 [...]

Von |2023-08-03T21:09:39+02:003. August 2023|Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Anstieg der Gefährdungseinschätzungen für Kinder und Jugendliche in Bayern im Jahr 2022 – Bei fast zwei Drittel der Fälle werden eine Kindeswohlgefährdung oder Hilfebedarf festgestellt

Die Bayerischen Jugendämter melden im Jahr 2022 insgesamt 21 102 Gefährdungseinschätzungen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik liegt in 3 238 Fällen eine akute und in 2 760 Fällen eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Bei 7 498 Gefährdungseinschätzungen wird keine Kindeswohlgefährdung, jedoch Hilfebedarf festgestellt. In 7 606 Fällen wird weder eine Kindeswohlgefährdung noch weiterer Hilfebedarf ermittelt. Fürth/Schweinfurt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, wurden in Bayern im Jahr 2022 insgesamt 21 102 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durchgeführt. Das entspricht einem Plus von knapp acht Prozent gegenüber dem Vorjahr (19 587 Verfahren). Betroffen sind 10 810 Jungen und 10 292 Mädchen. 3 238 Gefährdungseinschätzungen (15,4 Prozent) ergeben [...]

Von |2023-08-02T21:57:52+02:002. August 2023|Bayern, Fachkräfte, Jugendhilfe, Kinderschutz, Statistik|

Kindeswohlgefährdungen 2022 in Berlin und Brandenburg: Jugendämter melden mehr als 28 000 Verfahren

Die Jugendämter in Berlin und Brandenburg führten im Jahr 2022 bei 28 056 Kindern und Jugendlichen ein Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung durch. Davon waren 20 678 Berliner und 7 378 Brandenburger Kinder und Jugendliche betroffen, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Das waren in Berlin 46 Verfahren bzw. 0,2 Prozent mehr und in Brandenburg 105 Verfahren bzw. 1,4 Prozent weniger als 2021. In Berlin waren 21 Prozent der Betroffenen akut gefährdet. Eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls war bereits eingetreten oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. In 24 Prozent der Fälle lag eine latente Kindeswohlgefährdung vor. Dabei konnte die Frage nach der gegenwärtig tatsächlich bestehenden Gefahr nicht [...]

NRW: Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen 2022 auf Höchststand – Gegenüber 2012 hat sich die Zahl der Verfahren mehr als verdoppelt

Düsseldorf (IT.NRW). 56 914-mal haben Jugendämter im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ihres Schutzauftrags eine Einschätzung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung vorgenommen. Das waren 2,8 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Verfahren von Gefährdungseinschätzungen ist damit mehr als doppelt so hoch (+102,7 Prozent) wie 2012, dem Jahr, in dem die Aufzeichnungen zu dieser Statistik begannen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurde im Jahr 2022 in 14,3 Prozent der Verfahren (8 149) eine akute Gefährdung des Kindeswohls und bei 11,0 Prozent der Einschätzungen eine latente Gefährdung ermittelt (6 262 Fälle). Bei einer latenten Gefährdung lässt sich die gegenwärtige Gefahr nicht eindeutig feststellen. In 19 670 Fällen [...]

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