Bereits 2020 deckte eine vom Schweizer Bundesrat in Auftrag gegebene Studie zahlreiche, teilweise schwerwiegende Unregelmässigkeiten im Rahmen der Vermittlungen von Adoptivkindern aus Sri Lanka in die Schweiz zwischen 1973 und 1997 auf.
Daraufhin wurde eine weitere Recherche zu den folgenden zehn Ländern in Auftrag gegeben: Bangladesch, Brasilien, Chile, Guatemala, Indien, Kolumbien, Südkorea, Libanon, Peru und Rumänien.
Der nun vorgelegte Bericht zeigt, dass irreguläre oder gar illegale Praktiken nicht auf Sri Lanka beschränkt waren, sondern dass alle untersuchten zehn Länder in unterschiedlichem Ausmass betroffen waren und dass die Schweizer Behörden davon Kenntnis hatten und sich dessen bewusst waren.
Mehrere tausend Adoptivkinder im untersuchten Zeitraum könnten von den Unregelmässigkeiten betroffen sein.
Der Bundesrat drückte sein Bedauern gegenüber den adoptierten Personen und ihren Familien über die Versäumnisse der Schweizer Behörden im Rahmen internationaler Adoptionsverfahren aus und strebt eine Revision des internationalen Adoptionsrechts an.
siehe Pressemitteilung des Schweizer Bundesrates vom 08.12.2023