Für 36.238 junge Menschen bzw. Familien in Berlin und 17.699 in Brandenburg begann 2022 eine Hilfe zur Erziehung. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, entspricht das gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 8,5 Prozent in Berlin und 1,7 Prozent in Brandenburg.

Mehr als 50.100 Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe (Berlin: 33.898; Brandenburg: 16.271) wurden im Laufe des Jahres beendet. Über 56.600 Hilfen (Berlin: 34.179; Brandenburg: 22.439) bestanden am Jahresende fort.

Erziehungsberatung am häufigsten

Unter den verschiedenen Arten von erzieherischen Hilfen wurden am häufigsten Erziehungsberatungen (Berlin: 37,0 Prozent; Brandenburg: 36,8 Prozent) in Anspruch genommen. Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen standen mit 14,9 Prozent in Berlin und 14,5 Prozent in Brandenburg an zweiter Stelle. Sozialpädagogische Familienhilfe wurde in Berlin in 13,1 Prozent und in Brandenburg in 14,0 Prozent der Fälle geleistet. In Berlin wurden fast 8.200 Betreuungsfälle von Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen erfasst, in Brandenburg mehr als 5.600 Fälle.

Hilfe für mehr als 129.000 junge Menschen

Erzieherische Hilfen richten sich überwiegend an junge Menschen, aber auch an Familien. Insgesamt erhielten mehr als 83.700 junge Menschen in Berlin und fast 45.300 in Brandenburg Hilfen zur Erziehung, die von öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe erbracht wurden. Fast jeder zweite Betroffene in Berlin (46,3 Prozent) hatte mindestens ein Elternteil mit ausländischer Herkunft, in Brandenburg jeder achte junge Mensch (13,2 Prozent).

Hauptgründe zur Hilfegewährung waren die Belastung junger Menschen durch familiäre Konflikte sowie Entwicklungsauffälligkeiten bzw. seelische Probleme des jungen Menschen und eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern bzw. Personensorgeberechtigten.

Viele Alleinerziehende betroffen

Fast die Hälfte der erzieherischen Hilfen wurde von Alleinerziehenden in Anspruch genommen (Berlin: 47,7 Prozent, Brandenburg: 45,2 Prozent). Damit nahmen Alleinerziehende deutlich häufiger erzieherische Hilfen in Anspruch als zusammenlebende Elternpaare (Berlin: 32,7 Prozent, Brandenburg: 30,8 Prozent) oder Elternteile in einer neuen Partnerschaft (Berlin: 13,7 Prozent, Brandenburg: 19,5 Prozent).

Bezug von Transferleistungen

In Berlin lebten 39,5 Prozent und in Brandenburg 37,4 Prozent der Herkunftsfamilien oder der junge Mensch ganz oder teilweise von Transferleistungen – also von Arbeitslosengeld II (SGB II), bedarfsorientierter Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Sozialhilfe (SGB XII) oder bei Bezug eines Kinderzuschlages.

Datenangebot

Weitere Daten finden Sie unter www.statistik-berlin-brandenburg.de/kinder-und-jugendhilfe, im Detail in den statistischen Berichten K V 2.

Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vom 13.11.2023