Im Jahr 2022 wurden in Thüringen 23 702 Hilfen zur Erziehung und 2 676 Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen von den Trägern der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe geleistet. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik ist das gegenüber dem Jahr 2021 ein Anstieg um 3,1 Prozent bei den Hilfen zur Erziehung und um 6,8 Prozent bei den Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen. Von den insgesamt 23 702 geleisteten Hilfen zur Erziehung wurden 11 831 Hilfen (49,9 Prozent) im Laufe des Jahres beendet, während 50,1 Prozent bzw. 11 871 Hilfen am 31.12.2022 andauerten. Von den 2 676 Eingliederungshilfen für seelisch behinderte junge Menschen hielten rund drei Viertel über das Jahresende an (1 960 Hilfen bzw. 73,2 Prozent).
Bezogen auf alle Hilfen wurden mit einem Anteil von 47,2 Prozent bzw. einer Anzahl von 12 453 Hilfen im Jahr 2022 am häufigsten Erziehungsberatungen geleistet. 3 338 Fälle (12,7 Prozent) entfielen auf die Hilfeform der Heimerziehung bzw. einer sonstigen betreuten Wohnform sowie 2 676 Hilfen (10,1 Prozent) auf die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte junge Menschen. Des Weiteren erfolgte in 2 248 Fällen (8,5 Prozent) die Hilfe in Form einer sozialpädagogischen Familienhilfe.
Bei fast der Hälfte der gewährten Hilfen zur Erziehung (48,2 Prozent bzw. 11 429 Hilfen) lebten die jungen Menschen bei einem alleinerziehenden Elternteil. Mehr als jeder bzw. jede 2. dieser Alleinerziehenden (51,9 Prozent bzw. 5 936 Fälle) bezog Transferleistungen.
Insgesamt wurden 27 850 jungen Menschen Hilfen zur Erziehung gewährt. Das entsprach einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent. 6 894 Kinder bzw. 24,8 Prozent waren noch keine 6 Jahre alt. Weitere 10 284 Kinder bzw. 36,9 Prozent waren im Alter zwischen 6 und 11 Jahren, 8 867 Kinder und Jugendliche bzw. 31,8 Prozent waren im Alter zwischen 12 und 17 Jahren und 1 805 bzw. 6,5 Prozent waren junge Volljährige. Bei 2 886 Kindern war mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft, was einem Anteil von 10,4 Prozent entspricht. Das ist ein Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.