Gelingende Umgangskontakte erfordern entsprechende Rahmenbedingungen. Alle Beteiligten des Pflegeverhältnisses müssen das gleiche Ziel haben. Geschulte Fachkräfte müssen zur Verfügung stehen, auf deren Beratung und Begleitung Pflegeeltern und leibliche Eltern bei Bedarf zurückgreifen können.
Herkunftseltern brauchen Unterstützung und Beratung, um ihren Kindern das Aufwachsen in einer Pflegefamilie zu erlauben. Auch bei befristet untergebrachten Kindern mit Rückkehroption benötigen Herkunftseltern Hilfe bei der Verarbeitung der Trennung und den damit verbundenen Ängsten.
Dem Kind sind die Gründe seiner Trennung von der Herkunftsfamilie und die nachfolgenden Maßnahmen altersgemäß zu erklären. Damit kann verhindert werden, dass es sich selbst die Schuld für die Trennung von den leiblichen Eltern gibt.
Pflegeeltern müssen lernen, den ihnen anvertrauten Kindern zu erlauben, sich für ihre Herkunftsfamilie zu interessieren.
Schon vor den ersten Kontakten, haben das Kind und die Herkunftseltern einen Anspruch auf Unterstützung und Begleitung. Loyalitätskonflikte lassen sich durch einen von Wertschätzung getragenen Umgang vermeiden: Das gilt für den Umgang der Fachkräfte mit der Herkunftsfamilie ebenso wie für den Umgang der Pflegefamilie mit der Herkunftsfamilie. Das Kind kann beide Elternsysteme als wohlwollende Systeme wahrnehmen. In der Sicherheit und mit dem Gefühl des Geschütztseins in der Pflegefamilie kann ein Pflegekind positive Beziehungen zu seiner Herkunftsfamilie aufrechterhalten.
Quelle: PFAD Broschüre “Umgangskontakte von Pflegekindern mit ihren Herkunftsfamilien”