Immer wieder kommt es im Kontakt mit Schule und anderen Institutionen zu herausfordernden Situationen für adoptierte Kinder, Pflegekinder und deren Familien. Während es in manchen Fällen zu Stigmatisierungen kommen kann, wirkt in anderen Zusammenhängen der Hinweis auf die besondere Familienkonstellation wie ein Türöffner und führt zu mehr Toleranz und Verständnis.
Es steht außer Frage, dass Kinder, die bereits einen Bindungsabbruch zu verkraften hatten, alarmbereiter sind als andere Kinder und schneller in ein Gefühl der Ohnmacht geraten. Der Wissensstand über Pflege- und Adoptivkinder in Schulen und außerschulischen Institutionen ist oftmals gering. Daher brauchen die Kinder ihre Eltern unbedingt an ihrer Seite, sozusagen als Vermittler und Übersetzer, als diplomatischen Dienst. Eine gute Kommunikation mit Schule und anderen Institutionen und Aufklärung über den „Rucksack“, den die Kinder stets mit sich führen, ist enorm wichtig.
Wir wollen gemeinsam den Fragen nachgehen, wie diese Kommunikationskanäle besser aufgebaut werden können, welche Möglichkeiten Lehrer*innen haben, sich den Thematiken von Pflege- und Adoptivkindern mehr zuzuwenden und wo auch die Grenzen des Machbaren für Schule liegen. Welche Chancen bietet die Schulsozialarbeit und erfolgreiche Modellprojekte wie z. B. die ReBBZ Schulen in Hamburg? An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, damit Schule ein sicherer und guter Bildungsort für Pflege- und Adoptivkinder und deren Familien sein kann? Wir freuen uns auf ihre Teilnahme!
VORTRÄGE
- 10-12 Uhr:
Hilfe, mein Kind geht zur Schule und ich muss auch hin!
Hilfen für Adoptiv- und Pflegeeltern im Umgang mit dem System Schule
Referentin: Dagmar von Linde-Suden | Sonderpädagogin/Dipl. Pädagogin, Leiterin des ReBBZ im Bereiche Bildung & Beratung von Hamburg Wilhelmsburg
Im Beitrag von Dagmar von Linde-Suden geht es vorrangig um die Rolle von Adoptiv- und Pflegeeltern im Umgang mit Lehrkräften und Schule insgesamt. Schulprobleme zeigen sich bei Pflege- und Adoptivkindern häufig besonders eklatant. Viele Kinder leiden – oft lebenslang – an den Folgen ihrer frühen schwierigen Bindungserfahrungen und erlebten Brüche. Angst, innere Unruhe und Unsicherheit können ein positives Gelingen der Schulkarriere stark beeinträchtigen oder gar ganz verhindern. So kann es neben Konzentrations- und Leistungseinschränkungen auch zu Mobbing und verschiedensten Eskalationen im Schulalltag kommen. Die Palette der auftretenden Probleme ist vielfältig. Der Druck auf Pflege- und Adoptiveltern kann so weit steigen, dass es schwerfällt, ruhig und gelassen zu bleiben. Wir werden uns damit beschäftigen, was Sie aktiv – auch für sich selbst – tun können, damit Kooperation mit Schule besser gelingen kann. - 15-17 Uhr:
Die Perspektive der Schulsozialarbeit:
Chancen und Herausforderungen für Pflege- und Adoptivkinder
Referent: Ilja Weißleder | Studium der Soziale Arbeit. Seit 2009 Schulsozialarbeiter an einer Oberschule in Brandenburg an der Havel, Vorstandsvorsitzender der LAG Sozialarbeit an Schulen Brandenburg e.V. und Mitglied im Vorstand des Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit e.V.
Pflege- und Adoptivkinder stehen oft vor besonderen Herausforderungen in ihrem schulischen und sozialen Umfeld. Die Schulsozialarbeit kann hier eine wichtige Unterstützung bieten, um ihre schulische und persönliche Entwicklung zu fördern. In diesem Beitrag werden die Chancen der Schulsozialarbeit für diese Kinder beleuchtet, aber auch die Grenzen sowie mögliche Verbesserungsansätze in der Zusammenarbeit mit Eltern, Schule und den betroffenen Schüler*innen aufgezeigt.
Das Bundesnetzwerk Schulsozialarbeit ist ein Zusammenschluss von Arbeitsgemeinschaften, Fachverbänden, Arbeitskreisen und Netzwerken von Fachkräften der Schulsozialarbeit, die als Vertretungen für Schulsozialarbeiter*innen auf Länderebene agieren. Es setzt sich zum Ziel bundesweit gültige, einheitliche Standards für Schulsozialarbeit zu formulieren und eine kontinuierliche Umsetzung der Standards auf den Weg zu bringen.
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KOSTEN
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Für Nichtmitglieder beträgt die Teilnahmegebühr 49,00 €.
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