Erscheinungsdatum: 30.06.2025

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Hinweis: Am Ende der Seite finden Sie Präsentationen und weiterführende Links

Familie bedeutet Sicherheit, Zusammenhalt, Geborgenheit und Liebe; es heißt aber auch Konflikte. Es geht um die Kraft, Stabilität und Verbundenheit. Hierbei handelt es sich um keine Liste aus einem Fachbuch sondern um die Gedanken unserer Teilnehmenden am Aktionstag 2025 in Kassel:

Familie verbindet – Geborgenheit geben, Zukunft gestalten war unser diesjähriges Motto. Familie ist ein vielfältiger Begriff und dies zeigt sich vor allem in Adoptiv- und Pflegefamilien. Am Aktionstag in Kassel hatten alle Teilnehmenden, ob groß, ob klein, den Raum für Austausch und Vernetzung. In verschiedenen Workshops konnten alle unter- und miteinander ins Gespräch kommen. Neben Pflege- und Adoptivfamilien hatten wir auch verschiedene Fachkräfte vor Ort.

Workshops am Vormittag

Die Erwachsenen haben sich am Vormittag u. a. dazu ausgetauscht, wie die Jugendhilfe aktiv mitgestaltet werden kann. Selbsthilfeorganisationen wie der PFAD Bundesverband, unsere Landesverbände und Ortsgruppen sind eine Anlaufstelle, für alle mit Fragen rund um die Themen Pflege und Adoption. Wir bieten die Möglichkeit zum Austausch und wollen die Rahmenbedingungen durch verbandspolitische Arbeit verbessern. In anderen Workshops wurde sich inhaltlich mit unterschiedlichen Rollen und Perspektiven von Pflege- und Adoptivfamilien beschäftigt: Warum zeigen Pflegekinder bestimmte Verhaltensweisen? Wie kann ich mit Pflege- und Adoptivkindern bedarfsorientiert und kindgerecht die Biogaphiearbeit gestalten? Häufig vergessen wird, dass Kinder und Jugendliche Rechte haben und diese auch mitreden dürfen und sollen. Mit diesem Thema beschäftigte sich ebenfalls ein Workshop.

Nachmittagsworkshops

Das Nachmittagsprogramm war ebenfalls voll gefüllt. So konnten Teilnehmende Einblicke in die Welt von Marte Meo® gewinnen und erfahren, wie es im Alltag genutzt werden kann. Mit einem Blick zurück wurde sich gefragt, was Kinder und Jugendliche in Adoptiv- und Pflegefamilien brauchen, damit das Erwachsenwerden gut gelingt. Bei der Betrachtung wurde auch über Deutschland hinaus geschaut, welche Besonderheiten es bei Adoptionen aus dem Ausland gibt. Der Vormittagsworkshop, zur Frage „Warum zeigen Pflegekinder bestimmte Verhaltensweisen?“ wurde am Nachmittag erneut angeboten.

Workshops der Kinder- und Jugendlichen

Die Kinder konnten sich am Aktionstag 2025 kreativ austoben. Im „raumlabor“ wurde mit den unterschiedlichsten Materialien individuelle Welten in einem Karton gezaubert. Mit Alufolie, ungekochte Nudeln und Pfeifenputzer haben die 6- bis 12-jährigen gezeigt, wie man kleine Kunstwerke schaffen kann.

Die jungen Erwachsenen konnten sich in diesem Jahr sogar zwischen zwei Workshops entscheiden. Ein Teil durfte Schallplatten mit Graffiti in einen interstellares Kunstwerk verwandeln. Die Ergebnisse haben sich sehen lassen. Der andere Workshops wurde von Klückskinder angeboten. Bei dem Perspektiven-Workshop ging es um die eigene Zukunft und die aktive Gestaltung ebendieser. Während des Workshops wurde sich die Zeit für die Ziele und Lebenswünsche der Jugendlichen genommen. Gemeinsam wird ein erster eigener Lebensentwurf geplant. Hindernisse und wie diese überwunden werden können, werden mitgedacht.

Danke an alle Workshopleitungen, die sich die Zeit am Samstag genommen haben und die Vernetzung und Professionalisierung in unserem Bereich in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv zu verbessern.

In diesem Jahr durften wir uns über eine sehr intensive Beteiligung und Teilnahme von Fachkräften freuen. Verschiedene Träger waren vor Ort und haben entweder Workshops angeboten oder haben mit einem Infostand über ihre vielfältigen Angebote informiert. Neben den Pflegekinderdiensten der Regionen Kassel und des Werra-Meißner-Kreises waren der St. Elisabeth-Verein und die Vitos Teilhabe vor Ort.

Es freut uns sehr, dass der Aktionstag ein Ort für einen gemeinsamen Austausch ist.

Schirmherrin Heike Hofmann

Ein großer Dank gilt unserer Schirmherrin Frau Heike Hofmann (Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales). Sie betonte in ihrer Rede, wie wertvoll und wichtig die Arbeit von Adoptiv- und Pflegefamilien ist. Alle leisten einen gesellschaftlichen Beitrag, welcher zu selten gesehen und wahrgenommen wird. Mit ihrer Schirmherrschaft setzt sie ein Zeichen der Wertschätzung und für die Relevanz von Adoptiv- und Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche.

Vier junge Menschen und ein Podcast

Mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wünschen sich auch Carlotta, Emilie, Suzann und Chris. Die Vier sind in Adoptiv- und Pflegefamilien aufgewachsen. Gemeinsam mit dem Verein Adoptiv- und Pflegefamilien Mannheim e. V. (kurz: APFEL) haben die vier einen Podcast auf die Beine gestellt. Die Vier berichten über persönliche Erfahrungen und wie sie damit umgehen. Es ist eine Möglichkeit, Pflege- und Adoptiveltern und Bezugspersonen Eindrücke gewinnen, wie und was diese Familieformen bedeuten und ausmachen.

Den Aktionstag haben die Vier genutzt und eine neue Folge aufgenommen, über einen der nachfolgenden Links könnt ihr in den Aktionstag reinhören:

Aktuelle Forderungen des PFAD Bundesverband

Als Bundesverband setzen wir uns für eine Alterssicherung, die den Namen auch verdient. Das Elterngeld für Pflegeeltern wurde in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Wir fordern eine die Ausgestaltung einer inklusiven Jugendhilfe, die junge Menschen nicht benachteiligt, weil sie beeinträchtigt sind. Wir brauchen eine Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen für Bereitschaftspflege (vor allem hier auch Alterssicherung und Krankenversicherung):

Persönlicher Dank

Mein persönlicher Dank gilt allen, die an dem Tag dabei sein konnten und diesen Aktionstag zu einem besonderen Raum für einen gelungenen Austausch gemacht haben. Adoptiv- und Pflegefamilien sind vielfältig und ein Anker für viele Kinder und Jugendliche. Sie sind ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft – DANKE.

Impressionen vom Aktionstag 2025 aus Kassel