(pfad-us) Mehrere Forschungsberichte belegten häufige Unregelmäßigkeiten bei Auslandsadoptionen aus vielen Ländern in die Schweiz. Es stellte sich heraus, dass die rechtswidrigen Verfahren keine Einzelfälle waren und System hatten. Man geht von mehreren Tausend Betroffenen aus.

Bereits 2020 räumte der Bundesrat Versäumnisse der Schweizer Behörden ein und entschuldigte sich dafür. Daraufhin fand eine vertiefte Untersuchung der Praxis der Internationalen Adoption statt. Am 29.01.2025 wurde der Abschlussbericht der eingesetzten, unabhängigen Expertengruppe in einer Medienkonferenz (YouTube-Link) vorgestellt. Der Schweizer Bundesrat verkündete, wie die künftige Politik der Schweiz im Bereich der Internationalen Adoption aussehen soll.

Obwohl bereits einiges unternommen wurde, um Internationale Adoptionen transparenter und sicherer zu machen, zieht der Bundesrat den Ausstieg aus den Internationalen Adoptionen weiteren tiefgreifenden Reformen vor. Bis Ende 2026 wird eine Änderung der Gesetzgebung vorbereitet. Auch die Aufarbeitung der Unregelmäßigkeiten, der Ausbau des Unterstützungsangebotes für Adoptierte und Reformen in Zusammenhang mit Herkuftssuchen werden angegangen. Der Bundesrat möchte mit dieser frühen Ankündigung eine breite gesellschaftliche Diskussion ermöglichen.

Bis dahin gibt es keine unmittelbaren Auswirkungen auf laufende Auslandsadoptionsverfahren. Inlandsadoptionen bleiben davon unberührt.

Der Bundesrat erkennt an, dass die Adoptiveltern in der Regel in guter Absicht gehandelt hatten.

Die betroffenen Adotierten selbst fordern die Absicherung und den Ausbau des von Bund und Kantonen finanzierten Angebots zur Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte und Unterstützung der Suche nach ihren Wurzeln.

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