Beteiligung und Selbstvertretung junger Menschen sind zentrale Anliegen des Kinder- und Jugendhilfestärkungsgesetz. Dieses Anliegen wird aktuell aufgegriffen im frisch erschienenen Kartenset „Hilfeplanung für und mit Pflegekindern“ der Ombudsstelle Hessen.

Darin äußern Pflegekinder im Alter von 6-16 Jahren ihre Gedanken zu Fragen wie „Was ich das Jugendamt einmal fragen will?“ oder „Was ich mir für das Hilfeplangespräch wünsche?“.

Das vorliegende Kartenset „Hilfeplanung für und mit Pflegekindern“ möchte Pflegekinder durch bewegende Fragen und mutige Antworten anderer Pflegekinder ermutigen, auch selbst das Wort zu ergreifen sowie das eigene Empfinden und Erleben zum Aufwachsen als Pflegekind zu äußern. Das Kartenset ist somit eine Anregung zur Beteiligung der Pflegekinder und kann sowohl in der Vorbereitung für ein Hilfeplangespräch durch die Pflegeeltern mit ihren Pflegekindern oder im Hilfeplangespräch durch die Fachkräfte genutzt und eingesetzt werden.
Anfragen zum Bestellen sind ab sofort möglich in der Ombudsstelle in Frankfurt unter: info@ombudsstelle-kinderrechte-hessen.de.

Zusätzlich gibt es Druckvorlagen (farbig oder schwarz-weiß) zum Download, die Pflegekinder anregen ihre Meinung kund zu tun und Pflegeeltern, Pflegekinderfachkräften und VormundInnen unterstützen das Pflegekind aktiv in die Hilfeplanung einzubeziehen und zu beteiligen. Die Druckvorlage mit den ansprechenden Illustrationen ist kindgerecht- einladend und kann zugleich als Dokumentation der Kindersicht dienen und ggf. dem Hilfeplanprotokoll als Anlage beigefügt werden.

Projekthintergrund:
Entstanden ist die Idee zum Kartenset in der Ombudsstelle Hessen im Rahmen des Projektschwerpunkts „Pflegekinder und Ombudschaft“ in der Zeit von 2023 bis 2024. Anders als bei jungen Menschen in Wohngruppen, ist das Angebot der Ombudschaft bei Pflegekindern bisher noch wenig bekannt und genutzt. Dabei verstehen wir Ombudschaft nicht nur als eine Beschwerdestelle, sondern als eine unabhängige Informations- und Beratungsstelle in der Jugendhilfelandschaft, die jungen Menschen in der Jugendhilfe Raum geben will für ihre Fragen rund um die eigene Hilfe, die sie durch das Jugendamt bekommen. Denn: Informiert sein und Verstehen sind erste Schritte der Beteiligung, um in der eigenen Hilfeplanung mitzureden und mitzumischen.